Jimmy Porter lebt mit seiner Frau Alison und mit seinem Freund Cliff in einer Wohnung. Alle drei mögen sich, sind voneinander abhängig, halten sich am Leben - aber haben eine eigenwillige Art, sich ihre Liebe und ihr Sich-Brauchen zu beweisen. Sie beschießen sich mit Gemeinheiten aller Art, wobei Jimmy als "Berserker" die aktivste Rolle in diesem Spiel übernommen hat. Aber auch seine Partner haben sich mehr oder weniger bewusst für eine fixe Rolle entschieden: Alison ist die (kühle? herzlose?) Dulderin, Cliff derjenige, der sich aus allem raushält. Am Leben scheint nur noch der zu sein, der rebelliert - zumindest über das Medium Sprache.
Die Rollenverteilung ändert sich, als Alison schwanger wird und ihre Freundin Helena ins Haus kommt. Die notwendig gewordene Neu-Definition der Rollen verändert auch den Alltag...
John Osborne wurde nach der Uraufführung dieses Schauspiels im Jahr 1956 als neuer zorniger junger Autor gefeiert. Die spannende Frage heute lautet: Haben wir diesen Leben erhaltenden Zorn heute noch? Oder wie reagieren wir, wenn wir entdecken, dass niemand uns braucht, dass diese Gesellschaft, diese Welt auch bestens ohne uns auskommt? Der Zynismus, die Kälte, das Unbeteiligt-Sein des Jahres 2001 - wie vertragen sich diese "coolen" Haltungen mit diesem brennend intensiven Text?